Verzaichnus waß von Aufgesezten / Zuggerwerch gehörig ißt. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 001

Originalrezept:

Erßtlich ain groß Kherntl:bisßin, d(a)s mueß / in taig gemacht werden, Hernach in die Mödl / getruckht sein, so mueß man .4. tag trikhern / lasßen, wan manß zusamben sezt mit Gumy. /

Anmerkung:

In manchen barocken Rezepten ist anstatt „trocknen lassen“ von „bach es schön kühl“ die Rede. Tragant (hier mit „Gumy“ bezeichnet“) ist allerdings ein Bindemittel, das sich beim Backen mit geringer Hitze (zB Heißluft 50 °C) leicht verflüssigt und die schleimige Konsistenz wird auch nach mehreren Trockentagen nicht mehr fest. An der Luft härtet die Tragantteigmasse allerdings sehr gut aus. Es ist nur zu beachten: je dicker die Figur, desto länger dauert der Aushärtungsprozess.

Bisam bzw. Moschus wurde neben Rosenwasser und anderen wohlduftenden Wässerchen (zB Zimtwasser oder -likör) zum Übertünchen des starken Eigengeruchs des Tragants verwendet. Zuckerwerk selbst galt als Statussymbol. Es wurden ganze Zuckerbankette mit Schaustücken und süßen Kleinigkeiten aus dem teuren Rohstoff abgehalten.

Übersetzung:

Aufgesetztes Zuckerwerk

Kategorisierung:

:

Hauptzutaten: , ,

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Verzaichnus waß von Aufgesezten / Zuggerwerch gehörig ißt. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 001,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=verzaichnus-wass-von-aufgesezten-zuggerwerch-gehoerig-isst (02.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.