V̈ber ain Copaun ain Suppen. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 016

Originalrezept:

Nimb ain Copaun vnnd .40. Austern, laß sie / auß, Nimb die austern vnd Supen zusamben in / ain Reindl, Nimb .20. austern daruon, vnd faß / sie in Copaun hinein, pfäll den Capaun zue, Salz / den Capaun woll ein, stekhe in an spiß, vnd / thue in gemach braten, begieß in alleweil mit / buter, sez etwas darunter, d(a)s die Capaun Supen / darein rindt, Nimb die Supen von Cobaun vnd / thues vndter die Austern Supen, Pfeffers ain we= / =nig, wan d(er) Capaun gebraten ist, so gieß die Supen / darüber, vnd gibs auf die taffel. // (7r)

Anmerkung:

Diese Saucenvariante zu einem Kapaun wartet mit Austern auf – Zutaten, die heute zu Luxusspeisen zählen. Bevor der Tierschutz die Kastration von Hähnen in Österreich verboten hat, waren Kapaunrezepte sehr weit verbreitet (Kapaune sind nebenbei – lebend versteht sich – auch noch besser im Kükenhüten als Hennen).

Austern galten vielerorts als Arme-Leute-Essen, da sie so weitläufig erhältlich waren. Wie bei vielen Produkten machte sie erst die Seltenheit (aufgrund von Krankheiten, die die Bestände dezimierten) zu dem Luxusgut, wie wir es heute kennen. Vgl. auch Rezept Nr. 218.

Übersetzung:

Kapaun mit Austernsauce

Kategorisierung:

:

Hauptzutaten: , , , ,

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "V̈ber ain Copaun ain Suppen. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 016,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ueber-ain-copaun-ain-suppen (19.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.