Sersifis.

Aus: Le cuisinier françois (1651), S. 244, Kap. 16, Nr. 07

Originalrezept:

Faites les cuire comme les panets: Estant cuits, faites la sauce de mesme, & seruez.
Vous les pouuez seruir frits.

Anmerkung:

Ältere botanische Werke verwenden parallel die Ausdrücke Sersifis und Salsifis, heute ist nur mehr Salsifis üblich.

Die Garten-Schwarzwurzel, wegen ihrer Herkunft auch Spanische Schwarzwurzel genannt, ist botanisch mit der Zichorienwurzel verwandt; es existieren unzählige Arten dieser Korbblütler mit schwarzen Pfahlwurzeln. Das Hauptanbaugebiet dieser schmackhaften Wurzel in Europa ist Frankreich.

Die Schwarzwurzel wurde früher aufgrund ihres delikaten Geschmacks auch als Winterspargel oder „Arme-Leute-Spargel“ bezeichnet; in geschälter Form ist sie ja hell. Ein weiterer Ausdruck war Skorzenerwurzel, vom italienischen Scorzone, eine schwarze Giftschlange. Dies deutet auf die mittelalterliche Verwendung zur Heilung bei Schlangenbissen hin, gemäß dem Simile-Prinzip „Gleiches mit Gleichem kurieren“; die dünnen Wurzeln mit schwarzer Haut erinnern ja tatsächlich an Schlangen.

Die Zubereitung kann wie bei den Pastinaken (Nr. 6) oder den Zuckerwurzeln (Nr. 1) erfolgen, in Sauce oder frittiert.

Übersetzung:

Schwarzwurzeln.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Sersifis.", in: Le cuisinier françois (1651), S. 244, Kap. 16, Nr. 07,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=sersifis (05.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.