Roignons de Belier.

Aus: Le cuisinier françois (1651), S. 121, Kap. 06, Nr. 096

Originalrezept:

Faites les bien blanchir, ostez en les peaux, & les coupez en tranches fort de- liées: Passez les par la poësle assaisonnez de tout ce que vous aurez, puis les faites mitonner auec champignons & jus, puis seruez.

Anmerkung:

Es könnte sich bei „ro(i)gnons“ sowohl um die Nieren als auch um die Hoden eines Widders handeln, denn der Zusatz „blancs“ (weiß) für Hoden wird oft als unnötig betrachtet und weggelassen. Für die Hoden spricht der Umstand, dass man laut Rezept die Haut entfernen muss (was bei Nieren nicht nötig ist), weiters dass sie nicht gewässert werden (bei Nieren jedenfalls üblich) und dass außerdem nicht von „castron“ (Hammel) die Rede ist, sondern ausdrücklich von „bélier“, dem nicht kastrierten männlichen Schaf. Für die Küche wurden normalerweise kastrierte Hammel verwendet, deren Fleisch einen weniger strengen Geschmack hat.

Siehe dazu auch die Anmerkung zu „Potage de beatilles“, S. 12, Kap. 1, Nr. 18.

Frühe Übersetzungen gehen allerdings von Widdernieren aus.

Übersetzung:

Widdernieren (evtl. Widderhoden).

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Roignons de Belier.", in: Le cuisinier françois (1651), S. 121, Kap. 06, Nr. 096,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=roignons-de-belier (02.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.