Korn oder Weitzen lang frisch zu behalten.

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 50
Diätetische Verwendung:

Originalrezept:

Nim sie in der grüne / derr sie in einem Backofen oder an der Sonnen / behalt sie oben in einem Hauß lüfftig in einem Keßkorb / wie man auch Kirschen helt. Wenn du sie brauchen wilt / lege es in ein frisch= es Brunnenwasser / so kommens wider zu jrer krafft. Damit seud junge Hüner / oder mache sie ab mit ei= nem kleinen Specklin vnd Saltz / oder Buttern / wilde Vögel sind gut vnd däuwig also gesotten.

Anmerkung:

  • „derr sie“ = dörre sie, trockne sie
  • Während diese Art der Konservierung ursprünglich nur in langen Schlechtwetterperioden praktiziert wurde, damit das halbreife Korn nicht am Halm verfaulte, wurde später auch in Trockenzeiten ein Teil des unreifen Korns vorzeitig geernet und gedörrt, weil es als wohlschmeckend empfunden wurde.
    Heutzutage ist nur noch gedörrter Dinkel als „Grünkern“ in Bioläden erhältlich, mit rauchigem Aroma.
  • „däuwig“ = gut verdaulich

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Korn oder Weitzen lang frisch zu behalten.", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 50,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=korn-oder-weitzen-lang-frisch-zu-behalten (19.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.