Originalrezept:
DIese werden geschwellt / abgezogen / in frisches Wasser geworffen / wieder abgesiehen / mit klein= gefädten Zucker gemeelbigt / und schön Liecht= gelb aus heissem Schmaltz gebachen / und in einem gebachnen Schüssel= Reiff / von Butter= Taig angericht / aber nicht viel gezuckert / doch wol warmer zur Tafel gegeben.
NB. Wer will / macht einen Taig an / von halb Meel und halb Zucker / wenig Zimmet= Stup / Wein / und wol= riechendem Wasser / oder Essentz / und zwey Eyerdotter / und treibt ihn eines kleinen Fingers= dick schön glatt ab / und druckt mit dem blechenen Model gemachte Mandeln daraus / dann setz in einem Pfändlein Schmaltz aufs Feuer / und wanns warm ist / so bachs schön Liecht= braun / und zuckere es in dem Anrichten.
Anmerkung:
- Ambrosin= Mandeln sind die besten aus Italien importierten Süßmandeln; die Bezeichnung spielt vermutlich auf die griechische Götterspeise Ambrosia an.
- Die Rezeptvariante – nämlich mit „Teigmandeln“ die echten Mandeln nachzuahmen – ist typisch für die barocke Lust am Täuschen.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Ambrosin= Mandeln aus Schmaltz bachen / dann die bittere Mandeln taugen nicht darzu.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 5 Nr. 058,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ambrosin-mandeln-aus-schmaltz-bachen-dann-die-bittere-mandeln-taugen-nicht-darzu (06.05.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)