Ambrosin= Mandeln aus Schmaltz bachen / dann die bittere Mandeln taugen nicht darzu.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 5 Nr. 058

Originalrezept:

DIese werden geschwellt / abgezogen / in frisches Wasser geworffen / wieder abgesiehen / mit klein= gefädten Zucker gemeelbigt / und schön Liecht= gelb aus heissem Schmaltz gebachen / und in einem gebachnen Schüssel= Reiff / von Butter= Taig angericht / aber nicht viel gezuckert / doch wol warmer zur Tafel gegeben.

NB. Wer will / macht einen Taig an / von halb Meel und halb Zucker / wenig Zimmet= Stup / Wein / und wol= riechendem Wasser / oder Essentz / und zwey Eyerdotter / und treibt ihn eines kleinen Fingers= dick schön glatt ab / und druckt mit dem blechenen Model gemachte Mandeln daraus / dann setz in einem Pfändlein Schmaltz aufs Feuer / und wanns warm ist / so bachs schön Liecht= braun / und zuckere es in dem Anrichten.

Anmerkung:

  • Ambrosin= Mandeln sind die besten aus Italien importierten Süßmandeln; die Bezeichnung spielt vermutlich auf die griechische Götterspeise Ambrosia an.
  • Die Rezeptvariante – nämlich mit „Teigmandeln“ die echten Mandeln nachzuahmen – ist typisch für die barocke Lust am Täuschen.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten: , ,

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Ambrosin= Mandeln aus Schmaltz bachen / dann die bittere Mandeln taugen nicht darzu.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 5 Nr. 058,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ambrosin-mandeln-aus-schmaltz-bachen-dann-die-bittere-mandeln-taugen-nicht-darzu (06.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


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