Mispeln

Historische Bedeutung: Die Mispel, plur. die -n, die Frucht des Mispelbaumes, welcher in dem mittägigen Europa einheimisch ist, von da er auch seinen Nahmen mit zu uns gebracht hat; Mespilus L. Die Frucht ist eine nabelige Beere mit fünf harten Samenkörnern, welche einen sauern herben Geschmack hat, und daher erst einen Frost aushalten, und darauf zu faulen anfangen muß, ehe sie gegessen werden kann. Bey einigen die Mespel, welches dem Lat. Nahmen gemäßer ist, in einigen Gegenden auch Nespel, Nispel, Hespel, Hespelein, Asperl, im Nieders. Wispel, Wispeltüte, im Dän. Mispel, im Ital. Nespola, im Franz. Nefle, im Pohln. Mispla, Niesplik; alle aus dem Lat. Mespilus und Griech. μεσπιλ und μεσπιλον. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Mispel. Die letzte Sylbe ist die Ableitungssylbe -el, welche ein Ding, ein Subject bedeutet. Die Hauptsylbe aber läßt sich mit gleichem Rechte zu mehrern Stämmen rechnen. (Adelung Bd 3 Spe 218) ()

Rezepte:

  1. Quitten Nespeln vnd Schlehen einzumachen (Kunst und Wunderbüchlein, 1631)
  2. Mispeln oder Hespelein einzumachen / auf andere Art. (Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch, 1691)
  3. Mispeln oder Hespelein einzumachen. (Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch, 1691)
  4. Nespel= oder Mespel= Dorten= Füll. (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  5. Nesplen= Salat süsser zu geben. (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  6. Nöspel Muß oder Koch (Neues Saltzburgisches Kochbuch, 1718/19)
  7. Von frischem Obste. Von Weinscharl, Himbeeren, Erdbeeren, Mispeln. (Die süddeutsche Küche, 1858)