Sago‐Suppe.

Aus: Die süddeutsche Küche (1858), S.054/6

Originalrezept:

Sago, 1 Löffel voll für die Person gerechnet, wird gewaschen, mit kalter Suppe zugesetzt und langsam bis zum allmäligen Auflösen gekocht. Man gibt gebähte Semmel dazu, und kann ihn mit Limoniesaft oder Essig sauern.

Anmerkung:

Die Bezeichnung Sago stammt aus Papua-Neuguinea und bedeutet dort so viel wie Brot, denn das Mark der Sagopalme liefert das Stärkemehl für Fladenbrot. Marco Polo erwähnte Sago bereits 1280, die Portugiesen brachten ihn im 16. Jh. nach Europa.

Sago kommt in granulierter Form auf den Markt und wird deshalb auch oft als Perlsago bezeichnet. Er ist geschmacksneutral und wird zum Andicken von Suppen, für Puddings und Kaltschalen verwendet.

Limoniesaft: In Italien wird die Zitrone als „limone“ (Singular) bzw. „limoni“ (Plural) bezeichnet. Im deutschen Sprachraum spricht man deshalb bis Anfang des 20. Jh. von Limoni, Limonen oder Limonien, wenn man Zitronen meint. Erst allmählich setzt sich die Bezeichnung Zitrone durch, wobei beide Formen anfangs parallel verwendet werden.

Limonen sind also nicht die grünen (unreifen) Formen der Zitrone, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, und auch nicht die grünen herberen Zitrusfrüchte namens Limetten.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Sago‐Suppe.", in: Die süddeutsche Küche (1858), S.054/6,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=sago%e2%80%90suppe (01.05.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)